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Berichterstattung zu Wohnungslosigkeit
2026

Über das Projekt

Empirische Untersuchung nach § 8 Abs. 2 und 3 des Wohnungslosenbericht-erstattungsgesetzes

​Seit 2022 erhebt das Statistische Bundesamt jährlich zum 31. Januar Daten über Menschen, die wegen Wohnungslosigkeit vorübergehend untergebracht sind. Grundlage dieser amtlichen Statistik ist das Wohnungslosenberichterstattungsgesetz (WoBerichtsG). Die Zahlen fließen in die Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung ein und unterstützen den Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit, der das Ziel verfolgt, Wohnungslosigkeit in Deutschland bis 2030 zu beenden.​​​​​​​​​​​​

Warum eine ergänzende Erhebung?

Die amtliche Statistik bildet nur einen Teil des Phänomens ab – nämlich Menschen, die von Kommunen oder freien Trägern untergebracht werden. Viele andere bleiben unsichtbar: Menschen, die ohne Unterkunft leben oder vorübergehend bei anderen unterkommen. Um auch diese Gruppen einzubeziehen, sieht § 8 WoBerichtsG eine ergänzende empirische Untersuchung im Zweijahresrhythmus vor. Nach den Erhebungen 2022 und 2024 (durch GISS e. V. und Verian) führen nun das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und die RegioKontext GmbH im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) die dritte ergänzende Erhebung 2026 durch.

Ziel und Vorgehen

Die Untersuchung erfasst Umfang, Struktur und Lebenslagen wohnungsloser Menschen, 

  • die im Freien oder in provisorischen Unterkünften übernachten (Wohnungslose ohne Unterkunft)

  • die vorübergehend bei Freund:innen, Bekannten, Kolleg:innen oder Verwandten wohnen, ohne einen festen Wohnsitz zu begründen.

Dazu werden in 300 zufällig ausgewählten Städten und Gemeinden Stellen und Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe sowie angrenzender Hilfesysteme gebeten, in der ersten Februarwoche 2026 Personen bzw. Kontakte zu erfassen und jeder zweiten Person einen kurzen Fragebogen vorzulegen. Die Ergebnisse werden anschließend hochgerechnet und in die Wohnungslosenberichterstattung des Bundes eingebunden.

Schwerpunkt 2026: Übergänge und Dynamiken

Im Mittelpunkt der diesjährigen Erhebung stehen Übergänge zwischen verschiedenen Formen der Wohnungslosigkeit und zwischen den Hilfesystemen. Wohnungslosigkeit entsteht auf sehr unterschiedliche Weise – nach Haftentlassungen, nach dem Ende der Jugendhilfe, durch fehlenden Zugang zum Wohnungsmarkt oder nach längeren Aufenthalten in Einrichtungen des Gesundheits- oder Sozialwesens. Auch zeigen frühere Studien, dass sich unterschiedliche Formen von Wohnungslosigkeit im Laufe der Zeit abwechseln können.

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Diese Dynamik sichtbar zu machen, ist ein zentrales Ziel der Erhebung. Die Auswertung soll helfen, typische Verläufe und Brüche in Wohnbiografien zu erkennen, Barrieren zwischen Hilfesystemen aufzudecken und Wege zu einer besseren Zusammenarbeit zu eröffnen.

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